Neues Jahr, neuer Anlauf. Mal wieder habe ich über Weihnachten alle Cookies akzeptiert und möchte nun den Feiertagspfunden den Kampf ansagen. Ein Freund gab mir den Tipp, es doch mit Biohacking zu probieren. Schon wieder ein Trend, der über den großen Teich nach Europa geschwappt ist. Wenn es ums Abnehmen und um Körperoptimierung geht, so ist die USA scheinbar das Land der wirklich unbegrenzten Möglichkeiten. Und endlich ist der Trend des Biohackings auch in unserem Ländle angekommen. Was sich für mich zunächst wie eine Renaissance von Trimmdichpfad, Zirkeltraining und weightwatchers anhört, ist beim genaueren Betrachten viel mehr als das. Denn beim Biohacking geht es um die ganzheitliche Verbesserung des eigenen Körperbefindens, sowohl äußerlich als auch innerlich. Demnach gehört hier nicht nur körperliche Bewegung zum täglichen Gesundheitsprogramm, sondern auch geistige. Meditation und Digital Detox sind ein Schlüssel für positives Selbstempfinden. Letzteres wird mir auf jeden Fall schwerfallen, da ich es liebe vor dem Schlafengehen im Bett noch eine Folge auf Netflix auf dem Tablet zu schauen, statt ganz natürlich, ohne „Hilfsmittel“ in den Schlaf zu sinken. Während die USA sich hochtechnologisiert dem Biohacking widmet und mit Maschinen und künstlichen Nahrungsergänzungen den menschlichen Körper optimieren möchte, setze ich vorzugsweise auf das Natürliche. Es sind, wie sollte es auch anders sein, die klassischen Verfahren, die es schon seit jeher gibt: Kaltes Duschen, der Sprung in den See oder Schnee, ausreichend Bewegung, gute Ernährung, das Finden der inneren Mitte, Sauerstoffzufuhr, Ruhe und so weiter. Also im Grunde nix Neues. Jedoch benötigen wir Menschen gelegentlich einen neuen Begriff für etwas, das wir mal wieder vergessen haben. Und so wird der Waldspaziergang ganz hip jetzt „Waldbaden“ genannt. Bleibt zu hoffen, dass wir nicht irgendwann einen Waldbademeister benötigen, der die Massen an Menschen zurechtweist und den Müll einsammelt.

Also Schnitzer, mach dich bereit für den Hackerangriff auf deinen „Schwimmring“. So nenne ich meinen Fettablagerungsort, der sich unterhalb des Bauchnabels wie eine Fleischwurst um den Körper kringelt und welcher einigen Männern um die Vierzig bestimmt bekannt vorkommen müsste. Klar, im Winter braucht der Körper auch Reserven. Aber müssen die sich immer so ungleichmäßig verteilen? 

Doch vielleicht wirkt dieses natürliche Biohacking, die Erneuerung meines Körpers, nachhaltiger als die anderen Methoden, die ich schon ausprobiert habe. Ich werde Euch auf jeden Fall berichten. Und wenn es nicht klappt, schreibe ich im Januar 2022 eben schon wieder eine Kolumne über meinen „Schwimmring“.