Bald steht das Christkind vor der Tür und wir verabschieden mal wieder ein altes Jahr, das sich in unser Gedächtnis gebrannt hat. Familien oder Freunde werden am Heiligen Abend wieder einen Tisch teilen, gemeinsam essen, trinken und sich gegenseitig beschenken. Doch eines darf an diesen Festtagen nicht fehlen: der Weihnachtsstreit. Ich möchte rückblickend auf das Jahr 2019 gerne behilflich sein und einige Streitthemen in diese letzte Kolumne des Jahres einbringen, die ganz bestimmt die Fetzen am Weihnachtsabend fliegen lassen. 

Das Auto ist wohl eines der besten Themen für eine Diskussion, denn der Deutsche und sein Auto sind untrennbar und werden schnell zu einer explosiven Bombe vor allem bei Stichworten wie Tempolimit oder Dieselfahrverbot. Ich verstehe diese ganze Diskussion über das Tempolimit einfach nicht. Was spricht denn gegen weniger Stau, weniger Schadstoffausstoß und vor allem weniger Verkehrsunfälle? Wer Adrenalin und Geschwindigkeit sucht, soll sich bitte in eine Achterbahn setzen und nicht ins Auto. Nutzen wir doch diese Entschleunigung. Nehmen wir einfach etwas Tempo raus. Wenn wir es in unserem Alltag schon nicht schaffen, dann eben auf der Straße. Und wie wurde das ganze Jahr über Dieselfahrverbote diskutiert. Man weiß langsam nicht mehr, wem oder was man glauben kann. Doch die Rettung naht: das Elektro Auto. Endlich können sich besser verdiene  Paare ein elektrifiziertes Zweitauto in die Garage stellen, um damit einmal pro Woche ins 2 Kilometer entfernte Yoga Studio zu fahren und es gibt sogar eine Prämie für die alte Karre, die meist noch nicht mal alt ist. Und dabei vergessen wir, dass wir Jahr für Jahr immer größer werdende Mengen an Strom benötigen, aber woher? Aus Braunkohle natürlich. Doch da sind sie wieder diese Verschwörungstheorien, die das kleine Mädchen mit den Zöpfen 2019 in unsere Hirne eingepflanzt hat. Übrigens ein weiteres Top Streit Thema für die diesjährige Bescherung. Vielerorts sprechen Menschen schon von eine Ökodiktatur. Wie bitte? Wenn unser eigener Verstand es nicht schafft ökologisch zu denken, dann muss es das Gesetz tun. Immerhin hat es unsere „zukunftsorientierte“ Regierung geschafft, die Produktion von Plastikstrohalmen und Tüten zu verbieten. Gleichzeitig verabschieden sie aber ein Gesetz zum Wohle des Tieres, das aber für die Massentierhaltungsbetriebe als freiwillig gilt. Dabei müssten wir einfach nur auf die Masse an täglichem Fleisch verzichten, um somit den Nährboden für das Massenabschlachten zu entziehen. 

Wenn ich so darüber nachdenke, hat das Jahr 2019 so viele Streit Themen parat, dass ich mir sicher bin, dass Ihr etwas finden werdet für den Weihnachtsreit. Und somit lasst uns in den folgenden Tagen nicht vergessen, dass Weihnachten ein sehr emotionales Fest ist. Über das ganze Jahr sammeln wir Menschen unterschiedliche Erfahrungen und daraus resultierende Meinungen. Dann sitzen nicht nur verschiedene Generationen an einem Tisch, sondern auch Gefühle und Wünsche. Wir sind uns näher, als das ganze Jahr über und mit etwas Alkohol kann die Situation schnell explodieren. Deshalb wünsche ich mir in diesem Jahr, dass wir uns Menschen für einen Tag akzeptieren, wie wir sind. Dass wir uns auf unser Gegenüber einlassen, auch wenn es ein bisschen Streit mit sich zieht, weil „manchmal muss man sich streiten, denn dadurch erfährt man mehr voneinander.“ Frohes Fest, Euer grober Schnitzer.