Wenn es eine Sache gibt, die wir Deutschen lieben und die einen wichtigen Stellenplatz in unserer Gesellschaft einnimmt, dann ist es das Autofahren. Individuelle Mobilität ist uns wichtig. Umso wichtiger ist es, die Gefahr von Unfällen dabei zu minimieren. Und wie macht man das am einfachsten? Natürlich mit Regeln und Gesetzen zur Verkehrssicherheit. Und mit Strafen für diejenigen, die diese nicht einhalten. Kurzum mit einem Instrument, vor dem sogar ein 5er BMW Angst und Respekt bekommt: Der Blitzer.

Wer kennt den Moment nicht, von einem Radargerät geknipst zu werden und dann Post zu bekommen. Obwohl diese Maßreglungsapparate immer moderner werden, bleibt die Fotoqualität miserabel. Nicht mal in Farbe, sondern in schwarz-weiß kann der Fahrzeugführer*in oft nicht genau zugeordnet werden. Neben mangelnder Bildqualität beobachte ich auch das Abbremsen mancher Verkehrsteilnehmer, wenn sie einen entdecken. Plötzlich wird in einer 50er Zone von anfänglich knapp 60 auf 40 km/h abgebremst. Dabei würden 50 km/h völlig genügen. Was treib uns an, sich derart verängstigt zu zeigen? Sind es die bereits vorhanden Punkte in Flensburg oder haben wir gar das Vertrauen in die Blitzer-Technik verloren? Es könnte ja sein, dass das Gerät nicht korrekt funktioniert oder aufgestellt wurde. Da fahre ich lieber mal 20 km/h langsamer, als erlaubt. Der deutsche Autofahrer*in geht lieber auf Nummer sicher und merkt nicht, dass er oder sie durch das abrupte Abbremsen auch zur Gefahr im Straßenverkehr werden kann. 

Auch ich kann es nicht anders ausdrücken: Ich hasse Blitzer. Ganz besonders die neueste Errungenschaft der Landkreise: Der „Enforcement Trailer“. Die wörtliche Übersetzung klingt wie ein Folterinstrument der Neuzeit und trifft den Nagel auf den Kopf: Der „Vollstreckungsanhänger“. Dieses futuristisch anmutende Gerät, das sich an beliebigen Straßenabschnitten aufstellen lässt und Unmut unter den Autofahrern verbreitet. Es geht sogar soweit, dass sich Menschen freiwillig die Zeit nehmen, diesen Anhänger mit Farben zu besprühen. Und obwohl ich mir das gerne bildlich vorstelle, hätte man sich damals, als es noch echte, hinter dem Busch lauernde Polizisten mit Radarpistolen gab, nicht getraut. Doch ganz egal, wie sich der Blitzer uns Verkehrsteilnehmern präsentiert, sei es als Kasten oder Säule. Sei es mobil und fest installiert. Es wird weiterhin schneller gefahren, als erlaubt und nötig. Und so würde es wohl oder übel nur diese Lösung geben, um Unfälle durch erhöhte Geschwindigkeit im Straßenverkehr zu verringern: Autos mit automatisch angepasster Geschwindigkeit, in die der Mensch nur im Notfall eingreifen kann.